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Aktuelle Informationen zum Coronavirus (2019-nCoV)
1. Was ist das neuartige Coronavirus?
Coronaviren sind eine Virusfamilie, die vorrangig bei Wirbeltieren Erkrankungen auslösen kann. Bei Coronaviren besteht die Möglichkeit der Zoonose, d.h. eine Übertragung auf den Menschen ist möglich. Coronavirenstämme sind aber auch im humanen Bereich zu finden und lösen idR Atemwegsinfekte aus. Das neuartige BETA-Coronavirus wurde am 07.01.2020 identifiziert und trägt die Bezeichnung 2019-nCoV. Es besteht eine gewisse genetische Verwandtschaft zu dem SARS-Coronavirus. Beide Virenstämme docken an den gleichen Rezeptor der Lunge (ACE2) an. Coronaviren verursachen leichte Erkältungssymptome bis hin zu schweren Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen. Ein weiterer Coronavirus ist der MERS-Coronavirus. Die Quelle und die Übertragungswege des neuartigen Coronavirus sind noch nicht abschließend geklärt. Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich.
Die WHO hat im aktuellen Fall bis dato keine Einschränkungen im Reiseverkehr empfohlen. Auch am 23.01.2020 wurde noch keine PHEIC (Public Health Emergency of International Concern) ausgerufen. Die Beratungen darüber werden aber in den kommenden Tagen fortgeführt. Das Auswärtige Amt empfiehlt, nicht notwendige Reisen nach Wuhan zu verschieben. Das RKI schätzt das Risiko für den Import von Fällen nach Deutschland sowie eine Ausbreitung in Deutschland weiterhin als gering ein. Ein Risiko für die deutsche Bevölkerung wird trotz eines bestätigten Falles aus Starnberg (Bayern) vom RKI als weiterhin als gering eingeschätzt. Mit dem Import einzelner Fälle nach Deutschland muss jedoch gerechnet werden. Für Reisende bewertet das European Center for Disease Control and Prevention (ECDC) das Infektionsrisiko als moderat und das Risiko für den Import des Virus in die EU ebenfalls als moderat.
Die Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern.
2. Wo kommt 2019-nCoV vor?
Allgemein kommen Coronaviren weltweit vor. Ende Dezember 2019 wurden erstmals Lungenerkrankungsfälle aus der 11 Millionenstadt Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei gemeldet, die einem neuartigen Coronavirus zuzuordnen sind. Diese Fälle stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem Besuch eines lokalen Geflügel- und Fischmarktes.
3. Wie gefährlich ist 2019-nCoV?
In China sind bislang 106 Todesopfer als Folge einer 2019-nCoV-Erkarkung zu beklagen. Bei bislang gut 4500 bestätigten Infizierten ist die Sterberate jedoch als nicht hoch zu bezeichnen. Bis dato sind gut 40 Infektionsfälle außerhalb Chinas bestätigt, darunter 3 in Frankreich und einer in Deutschland. Außerhalb Chinas gibt es bislang keine Infektionsherde.
Die bislang bekannten klinischen Verläufe zeigen, dass die Erkrankungen milder verlaufen zu scheinen als beim verwandten SARS-Virus. Hauptsächlich betroffen scheinen ältere Menschen zu sein. Todesfälle sind bislang bei immungeschwächten Personen zu verzeichnen. Da die Datenlage bisher nur vorläufige Einschätzungen zulässt, ist zu einem späteren Zeitpunkt eine konkretisierte Einschätzung zu erwarten. Bis dato wird die Gefährdung der Bevölkerung in Deutschland als sehr gering bezeichnet.
4. Wie überträgt sich 2019-nCoV?
Die Infektionsquelle ist noch unbekannt, es wird jedoch eine Verbindung mit dem Besuch eines Geflügel- und Fischmarkts vermutet, wo eine Übertragung vom Tier auf den Menschen statt-gefunden haben muss. Exakte Übertragungswege sind noch nicht dokumentiert. Zudem scheint es eine eingeschränkte Übertragung von Mensch zu Mensch zu geben (H-2-H). Men-schen sind nach derzeitiger Kenntnislage erst ansteckend, wenn sie Krankheitssymptome zei-gen. Allgemein ist die vorwiegende Übertragungsweise bei Coronavieren die Tröpfcheninfektion. Daher ist auf ein konsequentes Einhalten der üblichen Basishygienemaßnahmen zu achten, also Handhygiene, Hustenetikette und Schutzausrüstung für medizinisches Personal.
5. Wie erkenne ich 2019-nCoV?
Erkrankte zeigen vorrangig Infekte der Atemwege u.a. Symptome wie Fieber, Husten, Niesen und Kurzatmigkeit. In schwer verlaufenden Fällen kann es zu einer Lungenentzündung und Nierenversagen kommen. Die derzeit ebenfalls auftretenden Influenza (Grippe)-Viren rufen größtenteils ähnliche Symptome hervor, daher sollte gesteigerter Wert auf die Grippeimpfung gelegt werden. Ein diagnostischer Test (RT-PCR) steht für 2019-nCoV zur Verfügung.
6. Wie lange ist die Zeit von Ansteckung bis Ausbruch von 2019-nCoV?
Die mögliche Inkubationszeit, der Zeitraum zwischen Infektion und ersten Krankheitserscheinungen, beträgt durchschnittlich 7 Tage (2-12). Nach erster Einschätzung scheint das Virus weniger ansteckend zu sein als andere Beta-Coronaviren.
7. Gibt es einen Impfstoff gegen 2019-nCoV?
Nein, derzeit gibt es keinen Impfstoff gegen 2019-nCoV.
8. Welche Therapie existiert gegen eine Infektion mit Coronaviren?
Eine spezifische Therapie gegen Coronaviren existiert nicht. IdR erfolgt bei Viruserkrankungen eine symptomatische Behandlung. Medikamente, die zur Behandlung des verwandten SARS- Virus entwickelt wurden, befinden sich in der präklinischen Phase.
9. Wer ist in Deutschland für vorbeugende Maßnahmen und im Falle eines Ausbruchs für die Bekämpfung von 2019-nCoV zuständig?
Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit bei den Gesundheitsämtern. Die Gesundheitsbehörden mit Zuständigkeit für die nach den Internationalen Gesundheitsvorschriften benannten deut-schen Flughäfen haben sich mit dem RKI und dem BMVI hinsichtlich der Vorgehensweise bei der Einreise potentiell Infizierter abgestimmt. Das RKI hat vorsorglich eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die Informationen sammelt, zusammenfasst und die Maßnahmen dokumentiert.
10. Was passiert, da 2019-nCoV in Deutschland festgestellt ist?
Präventiv kommen eine Reihe von Hygienemaßnahmen sowie die Isolation von Erkrankten in Betracht. Konkrete Empfehlungen werden durch das RKI in Zusammenarbeit mit europäischen und weitern Internationalen Behörden und Organisation erarbeitet und bekannt gegeben. Der aus Bayern bestätigte Patient ist isoliert und wird medizinisch überwacht. Treten nach einem Aufenthalt in dem Ausbruchsgebiet oder engem Kontakt mit einer erkrankten Personen Fieber und Atemwegsbeschwerden auf, ist umgehend ein Arzt zu kontaktieren.
11. Wo kann ich mich weiter informieren?
Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht in seinem Internetauftritt (https://www.rki.de/DE/Con-tent/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html) laufend die aktuellen Entwicklungen zu 2019-nCoV.

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